Die Instrumente

Es ist seit jeher gute Tradition, nach der Musikprobe nicht gleich nach Hause zu gehen. Früher suchten die Musiker üblicherweise das Gasthaus „Krone“ auf, wo man registerweise gemütlich zusammensaß.

 

Eines Tages wurde bei solch einem geselligen Beisammensein dem Bassisten in einem unbeobachteten Moment eine Schwarzwurst in sein Instrument gesteckt. Als der Musiker die Tuba im Gasthaus auf dem Boden abstellte, kam die Wurst zum Vorschein. Die Verärgerung des Bassisten zeigte sich darin, dass dieser während des Stammtisches überaus wortkarg und schlecht gelaunt war.

 

 

 

Nach einer Musikprobe, die an einem Samstag stattgefunden hatte, beschlossen einige Musiker noch auszugehen. Da der Trompeter nicht zuerst nach Hause gehen wollte, um sein Instrument dort abzulegen, bot ihm ein Musikerkollege an, die Trompete bei ihm daheim im Schopf zu deponieren. Der Vater des freundlichen Musikerkameraden wusste dummerweise hiervon nichts. Am folgenden Morgen fuhr er nichts ahnend mit seinem Traktor los und nahm die Trompete unter die Traktorräder. Das war ganz grundsätzlich und vor allem deshalb bitter, da just an diesem Sonntag ein Konzert stattfinden sollte, die Trompete jedoch nicht mehr spielfähig war.

 

 

 

Anfang der 1950er Jahre unternahmen die Musiker einen gemeinsamen Bootsausflug nach Sipplingen. In einem Gasthaus dort wurde getrunken und gesungen und auf der Rückfahrt fiel ein Musiker vom Boot . Er musste von seinen Kollegen wieder an Bord gezogen werden und zudem wurde bei der Rückkunft am Bubenbad bemerkt, dass ein Klarinettist sein Instrument vergessen hatte. „Wenn ich meine Klarinette nicht habe, fühle ich mich wie ein Kapitän ohne Schiff“, lamentierte der Klarettist, der mit seinen Kollegen am nächsten Morgen auch noch ein Konzert in der Seeschau zu spielen hatte. Da Musiker nun einmal zusammen halten, fuhren zwei von ihnen mit ihren Motorrädern nach  Sipplingen zurück. Sie fragten zuerst im Rathaus nach einer abgegebenen Klarinette und trafen im Restaurant, in dem man den Abend verbracht hatte, einen Gast an, der auch am Abend zuvor schon dort gewesen war. Dieser hatte die Klarinette auf einer Bank gefunden gehabt und sie im Gasthaus abgegeben. Auf der Heimfahrt nach Dingelsdorf begegneten den beiden hilfsbereiten Musikern und der Klarinette schließlich noch drei Mädchen, deren Fahrräder einen Platten hatten. Nachdem diese durch die Musiker geflickt worden waren, erreichten die Motorradfahrer schließlich wieder Dingelsdorf und das Konzert konnte beginnen.

 

 

 

Ende der 1970er Jahre verbrachte Herr Schwinghammer seine Ferien in Dingelsdorf. Dabei besuchte er auch das Sommerfest des Musikvereins und versprach am Biertisch, dem Musikverein einen Bass zu überlassen, wenn dieser bei ihm zu Hause abgeholt würde. Daraufhin wurde ein Ausflug des Vereins nach Seehausen unternommen, bei welchem einige der Musiker bei Herr Schwinghammer als Gäste aufgenommen wurden. Junior Schwinghammer wiederum musste während des Aufenthalts der Dingelsdorfer in der „hauseigenen“ Rumpelkammer übernachten. Dem nächtlichen Balkonkonzert eines Dingelsdorfer Hornisten übrigens bereitete der damalige Vorstand ein jähes Ende, indem er auf die Nachtruhe der Gastgeber verwies.

 

Über die Bassübergabe ärgerte sich der Dirigent des dortigen Musikvereins Uffing. Er hätte, so sagte er, das Instrument sehr gut gebrauchen können. 

 

Die Dingelsdorfer hingegen waren über das musikalische Geschenk hocherfreut und noch heute wird es mitsamt eingraviertem Namen „Schwinghammer“ insbesondere für Fasnetsveranstaltungen benutzt.